SPÖ NÖ fordert Hilfen für KünstlerInnen und die damit verbundenen Wirtschaftszweige

„Kunst, Kultur und Medien haben eine enorme Bedeutung für unsere lebendige Demokratie. Wir wollen, dass KünstlerInnen, Kreative, Kultur- und Medienschaffende in dieser Krisenzeit unterstützt werden und ihre künstlerisch-kreative Tätigkeit nach der Corona-Pandemie bestmöglich fortsetzen können“, erklärt SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender, LHStv. Franz Schnabl: „Covid-19 hat die Kunst und Kultur in unserem Land zum Erliegen gebracht. Betroffen sind aber nicht nur KünstlerInnen, sondern die gesamte Kreativwirtschaft, die dahintersteht. Hilfen kommen, wie überall, zu spät, sie sind zu wenig und meist zu bürokratisch abzuholen.“ Wir wollen KünstlerInnen nicht im Regen stehen lassen, sagt Schnabl. Aber auch für die Gastronomie, Eventmanagement, Marketingverantwortliche usw. müsse es entsprechende Lösungen geben, erklärt Schnabl: „Das sind meist junge, sehr engagierte Menschen, die voll in ihrer Tätigkeit aufgehen. KünstlerInnen bräuchten – wie alle anderen UnternehmerInnen und ArbeitnehmerInnen – Planungssicherheit und Perspektiven.“

Er kritisiert, dass von der Kulturszene ausgearbeitete Konzepte von der Regierung nicht einmal gelesen würden. Lukas Resetarits habe es als „Respektlosigkeit“ bezeichnet, dass sich die Regierung nicht um die Kulturszene und -schaffenden gekümmert habe und einen Rettungsschirm für „Kreative und KünstlerInnen“ mittels Petition gefordert. „Resetarits – ein bodenständiger Mensch mit sozialem Gewissen – hat hier wohl vielen aus der Seele gesprochen. Denn Kunst und Kultur betrifft nicht nur die KünstlerInnen, sondern uns alle – sie bereichern unser Leben, machen es bunt und vielfältig. Ich möchte nicht auf einen bissigen Kabarettabend verzichten müssen, auf eine Ausstellung in einem unserer hervorragenden Museen oder auf ein klassisches Konzert. Diese Vielfalt bedeutet Lebensqualität. Deshalb habe ich diese Petition auch von ganzem Herzen unterstützt!“

Klatschen bezahlt keine Miete
„Ich weiß von vielen KollegInnen, dass sie momentan nicht wissen, wie sie ihre Miete zahlen sollen, wie sie ihren Alltag finanziell bestreiten sollen. Vom Härtefallfonds hat – noch – niemand etwas erhalten“, sagt Dieter Libuda, ein international arbeitender Gitarrist und Tontechniker. „Die Freiheit der Kunst – und somit die Kunst an sich – ist in demokratischen Systemen am wenigsten gefährdet. Je weiter der Rechtsruck, desto kontrollierter ist die dann leider nur mehr ‚sogenannte‘ Kunst – sie wird dann meistens als Werkzeug und Schmuck der Mächtigen missbraucht“, kritisiert er.

Libuda hatte ab seinem zehnten Lebensjahr Unterricht in klassischer Gitarre und war seit seinem 15. Lebensjahr Gitarrist in verschiedenen bekannten österreichischen Bands. Er hat Musikproduktionen und Tontechnik mit und für unzählige nationale und internationale KünstlerInnen gemacht: Von Reinhold Bilgeri und Alexander Bisenz bis hin zu Masumi Ormandy. Libuda hat zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen und mit Musikern bekannter Bands auf allen Kontinenten zusammengearbeitet: Mit Musikern der Rolling Stones, Sting oder Frank Zappa. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich auch mit Malerei und hatte bereits einige regionale Ausstellungen. Er erwartet sich von der türkis-grünen Bundesregierung ein klares Bekenntnis zu Kunst und Kultur.

Der St. Pöltner Wolfgang Mayer wurde während seiner aktiven Sportkarriere als Downhillprofi „infiziert“ von Graffiti. Seit dem Jahr 2004 arbeitet er als Graffitikünstler im Freiraum in der Landeshauptstadt für diverse Einrichtungen oder erstellt lokale Portraits – etwa für Benjamin Karl, Armin Wolf oder Rodney Hunter. Dazu ist er Mitbegründer der Kunstgruppe 4 und hat Auftragsarbeiten für Gottfried Helnwein übernommen. Aktuell arbeitet er für Projekte in St. Pölten, Wien und Dallas.

„Kultur ist systemrelevant“, spielt Mayer auf die Petition an. „Die Angst ist da, dass man in die Armut abrutscht und seiner Leidenschaft, der Kunst, nicht mehr nachgehen kann. Als Künstler lebt man für, aber auch von seinen Werken. Ich möchte mit meiner Arbeit andere begeistern, ihr Leben bereichern – aber ich möchte von meiner Tätigkeit, wie jeder andere Arbeitnehmer auch Leben können“, fordert Mayer die Regierung auf, die Kunst- und Kulturschaffenden so zu unterstützen, dass ihre Tätigkeit weiterhin möglich ist.

Kunst darf nicht zum Anhängsel der Wirtschaft verkommen
„Maskenpflicht darf kein Maulkorb sein, denn die Freiheit der Kunst ist unantastbar“, erklärt der St. Pöltner Nationalrat Robert Laimer, Projektleiter der Themeninitiative Kunst, Kultur, Medien der SPÖ NÖ – „gekaufte“, für die Politik genehme Kunst entspreche nicht der Freiheit der Kunst.

Auch Laimer unterstützt die Initiative für einen Rettungsschirm für KünstlerInnen und Kreative: „Denn diese müssen ihre künstlerischen Phasen ausleben können, ohne in ihrer Existenz gefährdet zu sein!“ Er kritisiert Türkis-Grün, die den Rettungsschirm abgelehnt haben: „Wenn der Kultur-Tausender in derselben Qualität umgesetzt wird, wie die Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen, für EPU, dann gute Nacht, Kulturszene in Österreich! KünstlerInnen dürfen nicht von Almosen und Subventionen abhängig sein!“ Es könne nicht sein, dass KünstlerInnen so mit ihren Existenzsorgen kämpfen müssten, dass sie keine Zeit mehr hätten, für eine adäquat dotierte, zukunftssichernde Unterstützung zu kämpfen: „Die Regierung ist gefordert, hier tätig zu werden – und zwar rasch und ohne weiter herum zu zaudern. Denn Kunst und Kultur bereichern unser aller Leben und sind ein wertvolles Kapital für unser Land!“

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EINLADUNG: „Zukunft Kunst und Kultur nach der Krise“

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Laimer zu Tag der Miliz: Wir werden die Regierung an ihren Taten messen!