Im Corona-Sommer 2020 muss auch Platz neben der Hochkultur sein!
Das üppig subventionierte Festival in Grafenegg, Niederösterreich, findet also Mitte August statt. So weit so gut. Parallel dazu mussten jedoch, durch die diffuse und perspektivlose Kommunikation der Bundesregierung, bereits zahlreiche hochattraktive Sommer-Events abgesagt werden. Es handelt sich primär um Veranstaltung der Populärkultur.
„In der Öffentlichkeit wurde der ‚kulturelle Shutdown‘ bis 31. August dieses Jahres verkündet, obwohl die Veranstaltungsverordnung jetzt doch nur bis zum 30. Juni 2020 gilt. Soviel zur klaren Linie der mittlerweile durch COVID-19 völlig überforderten Bundesregierung!“, so der NÖ-Abgeordnete zum Nationalrat Robert Laimer kritisch.
„Für mich steht fest, dass die gesamte Kunst- und Kreativszene viele praxistauglichen Ideen entwickelt hat, um neben der Hochkultur in Grafenegg auch vielfältige Sommer-Veranstaltungen zu ermöglichen – ob im Theater, im Musikbereich oder in der Bildenden Kunst. Die Politik ist jedenfalls dazu angehalten, Events zu gestatten, wenn die kausalen Regeln in Bezug auf Abstand und Hygienemaßnahmen eingehalten werden!“ betont Laimer.
Mittlerweile sind mehrere Wochen der „kulturellen Abstinenz“ ins Land gezogen. Ein für viele Menschen unerträglicher Zustand, der durch digitalen Kulturkonsum weder für das Publikum und schon gar nicht für die KünstlerInnen auch nur annähernd kompensiert werden kann.
Neben ArbeitnehmerInnen, EPU, Kleinstbetrieben und KMU stehen die freischaffenden KünstlerInnen „am Ende der Unterstützungskette“. Traurig, aber wahr: Viele von ihnen sind schon jetzt „finanziell erschöpft“ und werden darüber hinaus noch immer im Unklaren gelassen, wie es weitergeht. Die Regierung ließ für Großveranstaltungen „den Vorhang fallen“ und rief zur „künstlerischen Eiszeit“ über den gesamten Sommer auf.
„Die berechtigte Frage lautet: Was macht das mit einem Kulturland wie Österreich und auch mit meinem Bundesland Niederösterreich? Es schafft Verzweiflung und reale Existenzsorgen! In dieser Phase lässt sich wohl kaum kreatives Potenzial entwickeln.“ Davon ist Robert Laimer zutiefst überzeugt.
Die Freiheit der Kunst ist keine hohle Phrase, sie ist österreichische Identität. Gerade jetzt braucht es ein „Feuerwerk“ an Theaterveranstaltungen, Musikevents, Kleinkunst und Vernissagen - bunt und laut sollen sie sein. Abschließend betont Robert Laimer, dass „kein Mensch in unserem Land zu einem Bittsteller degradiert werden darf, auch nicht im Seuchenjahr 2020!“