Blackout-Gefahr: Warten auf den landesweiten Herzinfarkt

Die Corona-Krise ist noch lange nicht verdaut, da bahnt sich bereits die nächste Krise an: ein Blackout. Laut Landesverteidigungsministerium stellt sich nicht die Frage, ob ein europaweiter Strom- und Infrastrukturausfall kommen wird, sondern nur wann. Schätzungen der Experten gehen von einem Blackout innerhalb der nächsten fünf Jahre aus. Die Auswirkungen würden die österreichische Bevölkerung weitaus härter treffen als die Corona-Krise. Daher gilt es rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Folgen eines Blackouts bestmöglich bewältigen zu können. Eine Initiative von Herbert Saurugg (Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge) wird vom Wehrsprecher der SPÖ, Robert Laimer, unterstützt. Ziel der beiden: Entwicklung einer praxistauglichen Blackout-Strategie, Aufbau kommunaler Vorsorge-Strukturen und Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger.

Nichts geht mehr! Kein Licht, kein Smartphone, keine Pumpen und keine Heizung. Die öffentlichen Verkehrsmittel stehen still und sämtliche Infrastruktur – von der Kassa bis zum Zapfhahn an der Tankstelle – fällt aus. Und es wird zumindest ein bis zwei Wochen dauern, bis die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder breiter anlaufen wird können.

Fachexperten wie der Steirer Herbert Saurugg, der sich als ehemaliger Offizier des Österreichischen Bundesheeres bereits seit fast 10 Jahren intensiv mit dem Thema „Blackout und Vorsorge“ beschäftigt, halten den landesweiten Herzinfarkt infolge eines europaweiten Stromausfalls innerhalb der nächsten Jahre für sehr realistisch. „Die europäischen Netzbetreiber machen eine hervorragende Arbeit, aber es wird seit Jahren zunehmend schwieriger und die Herausforderungen steigen weiter.“, so Saurugg.

Die Frage ist, mit welchen Präventionsmaßnahmen man einem Blackout wirksam begegnen möchte. Und hier spielen die Gemeinden eine zentrale Rolle. Diese sind – im Rahmen der Landeskatastrophenschutzgesetze – für die kommunale Krisenvorsorge und -bewältigung verantwortlich. Darauf weist auch der SP-Parlamentsabgeordnete Robert Laimer hin: „Sollte es zum Blackout kommen, müssen wir unbedingt vorbereitet sein. Daher braucht es einen praxistauglichen Krisenplan, bei dem jeder weiß, was zu tun ist. Denn wenn Handy und Internet nicht mehr funktionieren, wird eine Koordination sehr schwierig. Diese Strategie muss jetzt – in enger Abstimmung mit Experten z.B. des Bundesheeres und den Gemeindeverantwortlichen – ausgearbeitet werden. Ich unterstütze daher die Initiative des Blackout-Experten Herbert Saurugg und werde, in meiner Funktion als Abgeordneter, an der Entwicklung einer gesamtstaatlichen Strategie mitarbeiten!“, bekräftigt Robert Laimer, der sich hier eine überparteiliche Zusammenarbeit wünscht und anbietet.

Ein Schwerpunkt der Blackout-Vorsorge ist die Sensibilisierung der Bevölkerung. Die Aufklärung über die Folgen eines kompletten Ausfalls der Versorgungsketten ist genauso wichtig, wie die Ermutigung zur Eigenvorsorge. Es geht darum, sich bestmöglich auf die Folgen eines Blackouts vorzubereiten. Dies beginnt beim Aufbau von Nahrungsmittel- und Wasservorräten und endet simpel beim Kauf von Stirnlampen und Ersatz-Akkus. Das, was die Zivilschutzverbände seit Jahrzehnten predigen.

Die Ressourcen auf lokaler Ebene – vom Bürgermeister bis hin zu den Einsatzorganisationen, aber besonders die Bürgerinnen und Bürger – können bei einer Blackout-Bewältigung durch nichts ersetzt werden. Ein koordiniertes Vorgehen erfordert allerdings einen ganzheitlichen Vorsorgeplan und Personen vor Ort, die zur Sensibilisierung der Bevölkerung beitragen und die Vorsorgemaßnahmen begleiten sowie am Laufen halten.

Die geplanten Konjunktur- und Klimaschutzpakete bieten daher auch eine große Chance, um die kommunale Robustheit zu erhöhen. Inselbetriebsfähige Photovoltaik-Anlagen tragen nicht nur zur Energiewende, sondern auch zur Krisenfestigkeit bei. Auch hier sind ganzheitliche Konzepte gefragt.

„Nur mit der zwingend nötigen Vorsorge und durch ein rot-weiß-rotes Miteinander auf allen Ebenen lässt sich der ‚Schrecken Blackout‘ möglichst glimpflich überwinden!“, so Laimer abschließend.

Zurück
Zurück

Tanner gefährdet Österreichs Neutralität – massiver Kahlschlag beim Bundesheer

Weiter
Weiter

Kurz und die ÖVP zögern und gefährden damit Arbeitsplätze und Wirtschaftsstandort!